Zum 1. Januar 2021 wurden aus den bisherigen drei Bezirken der Evangelischen Kirchengemeinde Norf-Nievenheim zwei selbstständige Kirchengemeinden. Die Teilung erfolgte entlang der kommunalen Grenzen zwischen Dormagen und Neuss.

Die zu Neuss gehörigen Bezirke Norf und Rosellen sind in der neuen „Evangelischen Kirchengemeinde am Norfbach“ aufgegangen.

Der zu Dormagen gehörende Bezirk Nievenheim wird als „Evangelische Kreuzkirchengemeinde Nievenheim“ fortbestehen.

Die Aufteilung der seit mehr als 60 Jahren existierenden Kirchengemeinde Norf-Nievenheim ist aus verschiedenen Gründen notwendig geworden. Bereits seit Jahresanfang 2020 hat ein Bevollmächtigtenausschuss unter dem Vorsitz von Synodalassessor Pfarrer Dr. Harald Ulland die Geschicke der Gemeinde geleitet, weil das Presbyterium aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr handlungsfähig war. Hauptaufgabe des Ausschusses war die Vorbereitung einer Wahl für das Leitungsgremium der Gemeinde. Auch aufgrund der Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie war es aber in zwei der drei Bezirke nicht möglich, die entsprechenden Gespräche mit potenziellen Kandidaten zu führen. Hinzu kommt ein personeller Wechsel im Pfarrteam: zwei der drei Pfarrer haben die Gemeinde verlassen, um sich anderen Aufgaben zu widmen. Die Neubesetzung der Pfarrstellen erfordert aber eine Wahl durch ein reguläres Presbyterium. Durch die nun geplante Aufteilung kann die Arbeit in Nievenheim bruchlos fortgesetzt werden: hier ist weiterhin Pfarrerin Daniela Meyer-Claus tätig, Kandidaten für das Presbyterium stehen zur Verfügung.

In Norf und Rosellen übernehmen Pfarrerinnen und Pfarrer aus Neuss-Süd Aufgaben in der Gemeinde. Seit Oktober 2020 ist mit Claus Brandis ein Pfarrer für die Übergangszeit hinzugekommen. Ab Januar 2021 wird zuerst die Presbyteriumswahl in der neu gegründeten Gemeinde vorbereitet, auf die dann die Arbeit an der Gemeindekonzeption und die Pfarrwahl folgen.

Durch diese Lösung, die mit der Landeskirche abgestimmt ist, wird die Handlungsfähigkeit der Gemeinden wiederhergestellt. Gleichzeitig können Doppelstrukturen abgebaut werden, die bislang durch die Zugehörigkeit der Gemeinde zu zwei Kommunen beispielsweise in der Jugendarbeit notwendig waren. Auch im Hinblick auf die geplanten Kooperationen der evangelischen Gemeinden in regionalem Rahmen, wie sie die Kreissynode beschlossen hat, ist die Aufteilung sinnvoll: während Nievenheim die Zusammenarbeit mit der Ev. Kirchengemeinde Dormagen verstärken kann, kann sich die neue Gemeinde am Norfbach nach Neuss-Süd orientieren.